Freiberg, 03. Mai 2025 – In Freiberg wurde am Samstag nicht nur Radball gespielt – dort wurde Geschichte geschrieben. Genauer gesagt: Komödie, Drama, Heldensaga und ein wenig Kaffeekränzchen. Der letzte Spieltag der Oberliga Sachsen glich einem Hollywood-Finale mit ostsächsischem Dialekt. Fünf Mannschaften aus dem Bezirk Leipzig traten an, doch die Herzen der Zuschauer schlugen besonders für drei Teams: Röthaer SV 1, Röthaer SV 2 und KSC Leipzig 3. Und was diese drei Manns ablieferten, war mindestens so unterhaltsam wie eine Polonaise auf Einrädern.
Röthaer SV 2 – Aufstiegsträume zwischen Raketenstart und Bauchlandung
Mit Christian Geuther und Michael „Maschine“ Hörnig trat Rötha 2 an – hochmotiviert, fokussiert, voller Tatendrang. Platz 3 war in Reichweite, der Duft der Aufstiegsspiele wehte durch Freibergs Halle wie frischer Bratwurstduft beim Vereinsfest.
Erster Akt: Vollgas. Gegen KSC Leipzig 3 zündeten die beiden die Turbinen. Souveräner 4:2-Sieg, Christian hatte offensichtlich Koffein im Blut und Michael ein Navi auf dem Vorderrad: Ziel Platz 3.
Zweiter Akt: Absturz. Im Spiel gegen HRV Chemnitz 1 lief dann nichts mehr. Nervös wie Schüler vor der Matheprüfung, Fehler wie im Wörterbuch unter „Selbstsabotage“, am Ende ein klares 3:7. Der Aufstiegstraum rutschte von „Greifbar“ zu „Vielleicht in der nächsten Saison“.
Dritter Akt: Comeback. Im Spiel gegen Fraureuth 1 schüttelten sich Christian & Michael einmal ordentlich durch, drehten den Rhythmus auf „Vintage-Rötha“ – 4:3-Sieg!
Finale: Bittere Pille. Gegen die Aufstiegsaspiranten aus Eula ging’s nochmal heiß her. Ein Spiel auf Augenhöhe, das auch ein Unentschieden verdient gehabt hätte – aber eben 5:6 verloren. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe – am Ende hatte Eula einfach den stärkeren Schlussspurt und sich den dritten Platz verdient erkämpft.“, so Michael augenzwinkernd.
Fazit: Der Wille war da, das Talent sowieso – aber es fehlte ein bisschen Glück und ein bisschen weniger Chemnitz. Trotzdem: starke Saison, starkes Team – Aufstiegsträume verschoben, aber keineswegs begraben.
Röthaer SV 1 – Enno auf Energietour mit Peter als Fels in der Brandung
Mit Enrico „Enno“ Weißer und Peter „Mr. Zuverlässig“ Walasch trat Rötha 1 an – nicht mit großen Erwartungen, aber mit großem Herzen. Das Ziel: Punkte mitnehmen, Spaß haben und vielleicht die ein oder andere Überraschung landen. Enno war dabei wie ein Duracell-Hase auf zwei Rädern, Peter hielt hinten die Stellung wie eine Wand aus sächsischem Granit.
Spiel 1: Gegen HRV Chemnitz 1 legte Enno los wie ein junger Hirsch. Tore wie aus dem Lehrbuch, Latte, Pfosten, Netz – alles wurde getroffen. Aber am Ende: 5:6 – knapp, bitter, aber schön anzuschauen.
Spiel 2: Gegen Fraureuth 1 dann die Sternstunde: 6:5 gewonnen! Peter sicherte hinten ab, Enno vorne am Zaubern – und die Halle tobte. Die Goldmedaille für kämpferische Ästhetik wäre sicher gewesen.
Spiel 3: Gegen Eula 1 war dann… nun ja… der Akku leer. 4:8 verloren, aber mit Haltung. Enno wirkte, als hätte er einen Sack Kartoffeln auf dem Rücken – was vielleicht daran lag, dass er am Vorabend wirklich einen getragen hatte (Nachbarschaftshilfe halt).
Spiel 4: Gegen KSC Leipzig 2 war dann nichts mehr zu holen. 5:8 – Rötha kämpfte, schwitzte, aber Leipzig 2 hatte einfach noch mehr Pfeffer im Tank.
Fazit: Eine aufopferungsvoll geführte Enno-Gala, unterstützt von einem sehr soliden Peter. Man sah: Rötha 1 kann Radball – und Herz. Platz? Zweitrangig. Die Show? Legendär.
KSC Leipzig 3 – Jugend forscht sich zum Klassenerhalt
Paul Bretschneider und Lenny Schwarzbauer – das „Duo Hoffnungsvoll“ – traten mit zittrigen Händen, aber klarem Ziel an: Klassenerhalt oder Busfahren in die Verbandsliga.
Startspiel: Gegen Rötha 2 gab’s leider den Dämpfer: 2:4 verloren, kein Beinbruch, aber auch kein Schulterklopfen.
Dann aber… der Urknall.
Spiel 2 gegen Eula 1: 3:2 gewonnen – gegen einen Top-Gegner! Plötzlich waren Paul & Lenny nicht mehr „die Jungen“, sondern „die Jungs mit Plan“. Trainer, Zuschauer, selbst der Hallenhausmeister – alle klatschten.
Spiel 3 gegen Chemnitz 1: 3:2 gewonnen – knapper ging’s kaum, aber souverän gezittert!
Spiel 4 gegen Fraureuth 1: 5:2 gewonnen – und jetzt wurde es episch. Paul dirigierte, Lenny vollstreckte, die Halle tanzte Salsa.
Fazit: Nach einem schwachen Start wie Phoenix aus dem Sattel gestiegen. 9 Punkte eingefahren, Klassenerhalt fast sicher – was für ein Turnier! Die Jungs vom KSC Leipzig 3 haben bewiesen: Radball ist nichts für schwache Nerven, aber genau ihr Ding. Wenn Paul demnächst wieder fit ist, geht’s nächste Saison vielleicht Richtung obere Tabellenhälfte.
SV Eula 58 1 – Taktisch klug, nervenstark, verdient auf dem Podest
Auch wenn sie gegen KSC Leipzig 3 knapp verloren, ließen sich die Männer vom SV Eula 58 1 nicht aus der Ruhe bringen. Gegen Rötha 1 klar gewonnen, gegen Rötha 2 hart erkämpft. Mit kühlem Kopf und präzisem Spiel holten sie sich am Ende Platz 3 und damit den begehrten Startplatz für die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga.
Glückwunsch, Eula! Ihr spielt nicht nur clever – ihr habt’s auch verdient!
Schlusswort mit Augenzwinkern
Was bleibt vom letzten Spieltag?
Ein Held namens Enno, der mit letzter Kraft noch lächelte.
Ein KSC Leipzig 3, das wie Phönix aus der Radhalle stieg.
Ein Röthaer SV 2, das mit Vollgas startete und im Ziel trotzdem ein Lächeln hatte.
Und ein Eula, das sich seinen Platz auf dem Podium abgezockt und abgeklärt sicherte.
Radball, du bist schön. Und mit diesen Jungs aus Rötha und Leipzig sowieso.
Euer RC Liemehna 1919 e.V. 💛